Cheer Trophy 2015

Nach dem vergangenen Wochenende im Harz blieb auch am folgenden keine Zeit fürs Ausschlafen. Denn erneut gingen die Wecker um 4 Uhr morgens, damit die letzten Vorbereitungen getroffen werden konnten für die zweite Meisterschaft dieses Jahr: Die Cheer Trophy 2015 in Wolfenbüttel. Und im Gegensatz zum Harz war hier unsere Beteiligung noch stärker, denn erstmals sind wir mit allen drei Teams – also den „Little Candys“, „Junior Candys“ und „Candy Girls“ – sowie unserer Stuntgroup, den „Junior Divas“, angetreten. Nun hätten wir uns sicherlich mit sechs Bullis auf den Weg machen können, doch so eine Masse an Cheerleadern und begleitenden Eltern lässt sich auch einfacher transportieren. Die Lösung? Ein Bus musste her. Und selbiger stand pünktlich um 6 Uhr für uns zur Abfahrt bereit. Die Sachen wurden verstaut, die besten Plätze reserviert und ab ging es auf fast derselben Strecke wie bereits eine Woche zuvor.

Während der aus Eltern bestehende Fanblock sich im unteren Teil des Doppeldeckers von der kurzen Nacht erholte tobte oben die Vorfreude und besonders die Energie der Kleinsten, von denen einige zum ersten Mal auf eine Meisterschaft gefahren sind und entsprechend aufgeregt waren. Die Fahrt blieb also kurzweilig; nicht zuletzt, weil natürlich wieder mehr als genug Frisuren gemacht werden mussten.

Nach etwas mehr als drei Stunden Fahrt zeichnete sich dann Wolfenbüttel am Horizont ab – verregnet und trübe. Ernüchternd, wollten wir doch eigentlich unser Frühstück im Freien zu uns nehmen, wofür wir extra eine Bierzeltgarnitur mitgenommen hatten. Aber Zeit zum Ärgern blieb wie immer keine, der Check-In rief. Es galt die drei Teams durchzuwinken und danach unseren Raum in Beschlag zu nehmen, um – was wohl? – natürlich weiter an den Frisuren zu arbeiten.

So verging die Zeit wie im Flug, bis die Cheer Trophy begann und alle Teams zur Eröffnung gingen, die ganz nach dem Motto der Veranstaltung ausgerichtet war: „Cheer bright like a diamond!“ Als wir im Anschluss daran sehen wollten, ob es eine Lösung bezüglich des Frühstücks gab, erlebten wir ein Wunder: Der Regen hatte aufgehört, die Sonne kämpfte sich hervor und draußen hatten die Eltern und Helfer für uns ein fabelhaftes Buffet mit belegten Brötchen, Snacks und Getränken gezaubert. Wenn das nicht Grund genug ist häufiger zu verreisen?

Doch nicht alle konnten ihren Hunger beim Frühstück stillen, denn unsere Junior Divas waren bereits beim Warmup für den kurz nach der Eröffnung stattfindenden Auftritt. Das Essen wurde also beiseite geräumt und pünktlich zu unserem ersten Act an diesem Tag saß die geballte Fanbase an der Auftrittsfläche um das zu tun, was Cheerleader nun mal tun: Anfeuern! Die Junior Divas legten einen super Auftritt hin, der zwar nicht ohne Pannen verlief, aber trotz allem die beste Ausstrahlung zeigte. Zwar etwas geknickt, aber auch erleichtert ging es danach gleich wieder daran weiterzumachen, was immer zu machen ist: Frisuren und Makeup. Denn als nächstes gingen unsere Littles an den Start.

Jeder, der sie gesehen hat, kann bestätigten, dass es nicht so ausgesehen hat als wäre das für manche Littles der erste Auftritt gewesen. Mit grandioser Ausstrahlung und einem unvergleichlichen Charme zeigten die Kleinsten all das, was sie in der letzten Zeit erarbeitet hatten. Das überzeugte nicht nur unsere Fanbase, sondern riss auch das gesamte Publikum mit. Natürlich war die Freude nach dem erfolgreichen Auftritt riesig, doch wie immer gab es keine Zeit zum Verschnaufen.

Die Junioren waren unsere dritten Starter an diesem Tag und sie standen den Littles in Puncto Ausstrahlung in nichts nach. Was beim Training vielleicht immer noch unsicher gewesen ist war nun wie weggeblasen und stand mit einer Präzision, die sie wahrscheinlich selbst nicht erwartet hätten. Auch hier zeigte sich zu Recht die volle Freude über den überstandenen Auftritt.

Blieb nur noch ein Team übrig: Unsere Senioren. Nach einem Warmup, das zugegebenermaßen ermutigender war als das im Harz stand allen trotzdem die Anspannung ins Gesicht geschrieben, ehe es auf die Auftrittsfläche ging. Doch dafür blieb keine Zeit mehr. Die Türen schwangen auf, die Candy Girls betraten die Auftrittsfläche – unter dem Jubelgeschrei von Littles, Junioren und der Fanbase – und lieferten eine Show ab, die trotz nur einer Woche Zeit dazwischen doch noch einmal deutlich besser war als im Harz. Glückstränen und grenzenlose Freude sprudelten nach dem Auftritt aus allen heraus und verkürzten die Zeit bis zur Siegerehrung.

Die ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten und angespannt saßen wir alle um die Auftrittsfläche herum, uns an den Händen fassend wenn eine unserer Kategorien genannt wurde. Und tatsächlich hat sich die Anstrengung bezahlt gemacht: Die Littles konnten überzeugen und nahmen einen grandiosen 3. Platz mit nach Hause. Die Junior Divas schafften es zwar nur auf den 7. Platz, sind jedoch auch mit neuen Erfahrungen aus dieser Meisterschaft herausgegangen. Trotz des großartigen Auftrittes konnten sich die Junioren nicht gegen die starke Konkurrenz behaupten und nahmen einen knappen 8. Platz in Empfang. Die Candy Girls schließlich sicherten sich einen Platz auf dem Treppchen mit dem erfolgreichen 2. Platz.

Nun blieb natürlich nur noch eines zu tun: Fotos machen! Wie oft hat man schon alle Teams auf einem Haufen? Die Stimmung war trotz der unterschiedlichen Platzierungen – oder vielleicht wegen der aufkommenden Müdigkeit? – auf ihrem Hochpunkt und nachdem alles abgelichtet war traten wir wieder die Heimreise an. Unser Busfahrer Hinni brachte uns sicher bis nach Leer, wo wir sogar von einem Feuerwerk empfangen wurden, das vielleicht nicht für uns gedacht, aber mehr als passend war. Und mit diesen finalen Eindrücken ging ein weiterer langer Meisterschaftstag unter den Klängen von Oasis‘ „Wonderwall“ zu Ende.